Aachen „Ich bin als sehr glücklicher Mensch mit dem Fahrrad von Haaren aus nach Hause gefahren.“ Mirko Braun lacht, zu Recht, denn der Trainer des Fußball-Bezirksligisten SG Stolberg durfte mit seiner Mannschaft einen 6:3 (2:2)-Sieg bei der DJK FV Haaren feiern. Das nicht zuletzt dank eines überragenden Mergim Statovci, der vier Treffer beisteuerte und mit nun elf Treffern die Torschützenliste der Bezirksliga-Staffel 4 anführt. Mit bereits 17 Punkten grüßen die Stolberger von Platz fünf.
„Ich bin sehr zufrieden, wie es läuft, vor allem, wenn man bedenkt, dass ich viele junge Spieler in meinem kleinen Kader habe. Wie Max Blasius und Bennet Frederic Hoch, die beide erst 17 Jahre alt sind und bei uns in der U19-Leistungsklasse gespielt haben. Oder auch Joel Jöpgen (19), der zuvor beim VfJ Laurensberg in der U19-Sonderliga spielte“, erläutert Braun. „Ich habe immer gerne mit jungen Leuten gearbeitet und werde schon etwas daraus machen. Ich habe Mergim, Yannik Böhr und die jungen Wilden.“
Mit Statovci und den jungen Wilden startete Braun, die erfahrenen Böhr und Hamid Osman saßen zunächst auf der Bank. Nach einem schönen Steckpass des ebenfalls erst 19-jährigen Simon Kupsch täuschte Statovci mit links an, um dann den Ball mit rechts zum 1:0 (12.) ins lange Eck zu schießen.
Wieder sattelfest gemacht
„Ich bin als sehr glücklicher Mensch mit dem Fahrrad von Haaren aus nach Hause gefahren.“
Stolbergs Coach Mirko Braun
Das zweite Tor entsprang einem Standard von Justin Müller (19), Jöpgen vollendete mit einem Flugkopfball zum 2:0 (25.). Nach einer Ecke spielte Peter Szczyrba den Ball von halb rechts in die Box, und Anthony Obiorah vollendete mit dem Kopf gegen die Laufrichtung von Stolbergs Keeper Timon Götzenich zum 1:2 (35.), und Enes Yürük (40.) gelang nach einem flachen Pass von Sczcyrba der Ausgleich.
Braun reagierte und brachte noch vor der Pause mit Böhr für Kupsch und direkt danach mit Oman für Müller mehr Erfahrung auf den Platz. „Nicht, dass die Jungen das schlecht gemacht haben, aber ich wollte die Mannschaft nach dem 2:2 wieder sattelfest machen.“ Mo Goudier rückte in die Innenverteidigung, Böhr auf die Sechs. Und die SG war nach der Pause gut im Spiel, auch dank Statovci, der nach Vorarbeit von Niklas Passenheim, der den Ball Richtung zweiter Pfosten chippte, das 3:2 (51.) und sieben Minuten später nach einem Konter von Dennis Lehmann das 4:2 (58.) erzielte. Noch einmal verkürzte Haaren per Handelfmeter durch Yürük (76.). Doch erneut Statovci (83) nach Steckpass von Blasius und Lehmann (85.) schossen das 6:3 heraus.
„Wir hätten den Sieg auch nicht verdient gehabt – obwohl wir auch noch genügend Chancen hatten“, unterstrich Jürgen Lipka. Auch in Haaren rückten junge Leute für erfahrene Spieler nach, weitere erfahrene wie etwa Nico Esser fielen lange verletzt aus und stehen jetzt erst wieder zur Verfügung. „Das ist der Weg, den wir gehen wollen, aber das braucht eben auch Zeit. Es war klar, dass wir in dieser Saison nicht um die Meisterschaft mitspielen werden. Ehrlich gesagt, haben wir in der vergangenen Spielzeit auch überperformt.“
Überrascht war der Haarener Coach allerdings von der „individuellen Fehlerquote. Wir hatten in der Defensive keine Stabilität. Und Stolberg, vor allem Statovci, hat jeden Fehler bestraft. Mit 26 Gegentreffern sind wir die Schießbude der Liga.“ Aber der Tabellenneunte führt mit 33 Treffern vor Eicherscheid (24) auch deutlich die Liste bei den Treffern an.
Doch die Gastgeber hatten auch Möglichkeiten auf den erneuten Ausgleich: „Beim Stand von 2:3 wurde ein klares Foul an Yürük nicht gepfiffen, beim Stand von 3:4 war bei einem Schuss von Szczyrba noch eine Fußspitze dazwischen. Und bei einem anderen Schuss von Szczyrba aus spitzem Winkel bekam der Keeper den Ball noch vor die Brust“, so Lipka. „Wir hatten den Willen, das Spiel noch umzubiegen, sind dann aber in einen Konter zum 2:4 gelaufen.“
Heute steht für Haaren ein Test gegen A-Ligist Union Schafhausen II auf dem Programm, am Sonntag geht es in der Meisterschaft zur Union Würm-Lindern. Die SG Stolberg erwartet um 15.30 Uhr den Tabellenzweiten Germania Lich-Steinstraß, der nur einen Punkt mehr auf dem Konto hat. „Das ist schon ein Top-Spiel“, freut sich Braun.