Ein toller Punktgewinn, der wichtig für die Moral ist

Broichweiden Teutonia Weiden hat sich vorzeitig die Herbstmeisterschaft in der Fußball-Bezirksliga gesichert. Der Aufsteiger kann am letzten regulären Spieltag vor der Winterpause am kommenden Wochenende nicht mehr von Platz eins verdrängt werden. Die direkten Verfolger Alemannia Mariadorf und Raspo Brand haben vier Punkte weniger auf dem Konto. Mit acht beziehungsweise neun Zählern Rückstand lauern dahinter der VfR Würselen und die DJK FV Haaren auf den Plätzen vier und fünf, jedoch haben diese beiden Teams ein Spiel weniger absolviert.

„Wir sind stolz auf das, was wir bisher erreicht haben“, unterstreicht Weidens Coach Mirko Braun, der sich mit seinem Team im Topspiel gegen Haaren mit einem 2:2 (0:1) begnügen musste. „Mit der ersten Halbzeit war ich überhaupt nicht einverstanden. Etwa ab der 60. Minute haben wir dann unseren Plan umgesetzt. Leider kassieren wir die Gegentore viel zu billig. Nach dem 2:2 hatten wir noch drei oder vier hundertprozentige Chancen, die wir leider nicht nutzen. Am Ende des Tages muss man dann halt mit dem Ergebnis leben“, resümiert Braun, der in einem Atemzug die zweikampfstarken Gäste lobt: „Jürgen Lipka leistet in Haaren sehr gute Arbeit.“

Enes Yürük hatte den Tabellenfünften mit einem platzierten Schuss aus rund 22 Metern in Führung gebracht (19.). Toptorjäger Niklas Valerius markierte in der 56. Minute den Ausgleich für die Hausherren. Nach einer Flanke von Mohamed Benyamani war es dann Anthony Obiorah, der aus kurzer Distanz die Weichen auf 2:1 für Haaren stellte (62.). Doch mit seinem 14. Tor im elften Saisonspiel glich Valerius eine Viertelstunde vor Schluss zum 2:2 aus (74.).

„Ein toller Punktgewinn“

„Wenn wir das zweite Gegentor besser verteidigen, dann wäre vielleicht sogar der ganz große Wurf dringewesen“, berichtet Haarens Coach Jürgen Lipka. Doch unter dem Strich zeigt sich der 60-jährige Übungsleiter „rundum zufrieden mit dem Paket“, wie er weiter ausführt: „Ein toller Punktgewinn, der wichtig für die Moral ist. Wir haben endlich auch mal Zählbares gegen ein Spitzenteam geholt.“ Denn zuletzt hatten die Haarener zwei bittere Pleiten in der Liga gegen Mariadorf (0:2) und bei Raspo Brand kassiert (0:1). Zudem setzte es am vorvergangenen Wochenende eine unglückliche 2:3-Niederlage nach Verlängerung in der zweiten Runde des Mittelrheinpokals.

„Weiden spielt total offensiv und hat mit Valerius und Sulayman Dawodu, abgesehen von Alemannia Aachen, die beiden Toptorjäger der Region in seinen Reihen. So gut und diszipliniert haben wir bislang selten bis gar nicht gegen den Ball verteidigt. Da muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen“, betont Lipka, der mit seinem Team vor der Winterpause noch zweimal gefordert ist. Zunächst steht am kommenden Sonntag die Partie gegen den Tabellenvorletzten FC Roetgen auf dem Programm. Eine Woche später gastiert der Drittletzte SV Niederbachem an der Neuköllner Straße zum Nachholspiel. Mindestens vier Zähler sollen nach den Wünschen des Trainers dabei herausspringen. „Wenn wir 30 plus x Punkte in der Hinrunde holen, dann bin ich zufrieden.“

Der Herbstmeister hat hingegen nur noch ein Spiel vor der Brust: Die Teutonia ist am kommenden Sonntag beim abstiegsgefährdeten FV Vaalserquartier gefordert. Anschließend geht es nach einem sportlich grandiosen Jahr in die wohlverdiente Pause. „Wir wissen, was in Vaalserquartier auf uns zukommt. Auch dort wird uns nichts geschenkt. Wir müssen wieder 100 Prozent abrufen, um erfolgreich zu sein“, sagt Braun, der zugibt, dass ihm der Gewinn der inoffiziellen Herbstmeisterschaft „schon etwas bedeutet“. Darüber hinaus sei die Qualifikation für den Hallencup eine „ganz große Ehre und sogar die Krönung der Herbstmeisterschaft“ für die Weidener. „Unabhängig davon, wie wir abschneiden werden“, betont Braun, der mit seinem Team am 6. Januar 2023 in der Vorrundengruppe F auf Alemannia Aachen und Arminia Eilendorf treffen wird.