Haaren Es lief schon die Nachspielzeit der Verlängerung – und alle hatten sich damit abgefunden, dass man bei 2,5 Grad Celsius noch ein wenig weiter frieren musste, weil die Entscheidung erst im Elfmeterschießen fallen würde. Doch dann folgte eine unübersichtliche Szene im Strafraum, und der bisher so starke Haarener Keeper Fabrice Leyder (120.+1) haute sich bei einer Abwehraktion den Ball selbst ins Tor. Sekunden später war Schluss: Die DJK FV Haaren unterlag in Runde zwei des FVM-Pokals Blau-Weiß 06 Köln in einem Duell der Bezirksligisten mit 2:3 nach Verlängerung.
„Schade, dass der Pokaltraum in letzter Minute doch noch geplatzt ist“, haderte Jürgen Lipka, dem vor allem die letzte Szene zusetzte. „Dem Angriff war ein klares Foul in der Vorwärtsbewegung vorausgegangen“, ärgerte sich Haarens Trainer über so manchen Pfiff – vor allem über die ausgebliebenen für sein Team. „Das war wirklich Pech, unser Keeper hat uns über weite Strecken mit guten Paraden im Spiel gehalten“, kommentierte er.
Beide Teams, in der Bezirksliga-Staffel 4 bzw. 1 jeweils im oberen Drittel zu Hause, hatten sich durchaus auf Augenhöhe beharkt. Trotzdem gestand Lipka ein: „Nach dieser Partie sage ich, dass die Staffel 1 in der Tat fußballerisch stärker ist.“ Vor allem hatten die Kölner die Gastgeber immer wieder mit ihrem schnellen Umschaltspiel in Bedrängnis gebracht, doch Haaren hielt unbeirrt gegen. Zwingende Chancen blieben in Hälfte eins aber Mangelware, bis Mirko Alexander Wirsch (44.) sein Team nach einem dieser Konter in Führung schoss.
Nach der Pause drängte Haaren stärker, und Anthony Obiorah (63.) glich aus. Zwar hatten beiden Teams noch Möglichkeiten, vor allem Haaren hätte den Sack zumachen können. So ging es in die Verlängerung – und wieder legte Köln vor: Simon Bloess (91.) traf per Kopf. Erneut Obiorah (102.) ließ die Haarener hoffen. Und nur Sekunden, bevor die Verlängerung abgepfiffen werden sollte, fiel das entscheidende Tor – aber auf Kölner Seite.
Die Gäste feierten den Einzug ins Viertelfinale des FVM-Pokals ausgelassen, während die Gastgeber enttäuscht vom Platz schlichen. „Es ist trotzdem ein großer Erfolg für den Verein, in Runde zwei gestanden zu haben“, sagt Jürgen Lipka. „In Hälfte eins haben wir nicht viel zugelassen, das Spiel war ausgeglichen. In der Pause haben wir besprochen, dass wir den Druck erhöhen, früher draufgehen und aggressiver agieren wollen“, erläuterte Haarens Coach, der nach 15 Minuten auf Dreierkette und zwei Spitzen umstellen wollte, nach dem Ausgleich seine Formation 4-2-3-1 aber beibehielt. „In der zweiten Hälfte haben wir gut gedrückt, aber in der Box fehlte die letzte Konzentration“, so Lipka. „Ich hatte schon mit einer Entscheidung vom Elfmeterpunkt gerechnet, obwohl man da auch noch nicht gewonnen hat.“
Es kam anders. „Nach einem Spiel auf Augenhöhe ist das Pokal-Aus besonders enttäuschend. Ehrlich gesagt, hätte ich lieber 0:5 als so verloren“, machte der Coach aus seinem Herzen keine Mördergrube.
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