Haaren bringt den Dreier nicht über die Ziellinie

27. Februar 2024

Der Fußball-Bezirksligist kassiert in der Nachspielzeit noch das 4:4 gegen den Tabellenzweiten SC Erkelenz. Nun wartet der Vergleich beim FC Roetgen auf das Lipka-Team.

Bericht von Lars Brepols AZ

Die Gefühlslage der beiden Trainer war nach dem 4:4 (4:1) in der Fußball-Bezirksliga zwischen DJK FV Haaren und dem SC Erkelenz deutlich unterschiedlich. Während Haarens Coach Jürgen Lipka eher von einer gefühlten „halben Niederlage“ sprach, feierte der Erkelenzer Übungsleiter die Comeback-Qualitäten seiner Mannschaft.

„Wir haben ein gutes Spiel gezeigt, aber leider den Sieg nicht über die Ziellinie gebracht“, bedauerte Lipka. „Das war am Ende ein glücklicher Punkt für die Moral. Über die vier Gegentore müssen wir aber sprechen“, unterstrich hingegen Pascal Thora, der mit seinem Team weiterhin auf Tabellenplatz zwei rangiert und bereits dem Spitzenspiel am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) gegen Primus Germania Lich-Steinstraß entgegenfiebert. „Das Gefühl ist natürlich anders, wenn du nicht mit einer Niederlage ins Topspiel gehen musst. Wir werden versuchen, Lich-Steinstraß die erste Saisonniederlage beizubringen“, verdeutlichte Thora selbstbewusst.

Die Haarener warten somit weiterhin auf den ersten Pflichtspielsieg in diesem Jahr. Dabei deutete am Sonntagnachmittag vieles darauf hin, dass dieser am Ende an der Neuköllner Straße bejubelt werden durfte. Denn zur Pause führten die Gastgeber bereits mit 3:1. Enes Yürük hatte die Haarener früh in Führung gebracht (7. Minute). Yannick Pietrowski legte wenig später das 2:0 nach (14.). Nachdem Ali Farhat für Erkelenz verkürzt hatte (26.), stellte ein Eigentor von Niklas Grimble den alten Abstand wieder her – 3:1 (37.).

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Pietrowski sogar auf 4:1 (63.), doch durch den Treffer von Timon Grondowski schöpften die Gäste neue Hoffnung (74.). In der 89. Minute markierte Malte Lütteke das 3:4 aus Erkelenzer Sicht. Und in der Nachspielzeit gelang Jonas Keuter der umjubelte Ausgleich zum 4:4-Endstand (90.+4). „Wir haben unsere Kontermöglichkeiten nicht genutzt, daher haben wir auch nicht für den vorzeitigen K.o. gesorgt“, bemängelte Lipka.

„Und dann geht so ein Spiel halt 4:4 aus. Natürlich sind wir enttäuscht, auch wenn man der Mannschaft für die rund 75 Minuten gegen das Spitzenteam ein Kompliment machen muss. Ich bin vor allem enttäuscht, weil sich die Jungs nicht mit dem Sieg belohnt haben. Aber Respekt an die Erkelenzer, die sich zu keiner Zeit aufgegeben haben und nach dem Treffer zum 2:4 all-in gegangen sind. Das war dann auch schwer für uns zu verteidigen, da eine Kugel nach der anderen in unseren Sechzehner geflogen ist“, ergänzte der 61-Jährige.

Mit 24 Punkten auf dem Konto rangieren die Haarener momentan auf dem neunten Tabellenplatz. Der Abstand zur roten Zone beträgt sechs Zähler. Am kommenden Sonntag (15 Uhr) gastiert das Lipka-Team beim abstiegsgefährdeten Drittletzten FC Roetgen. „Wir müssen uns jetzt schütteln, denn am Sonntag wartet das nächste Topspiel auf uns. In Roetgen haben wir uns zuletzt immer schwergetan“, verdeutlichte Haarens Coach.

In der vergangenen Saison vermasselten die Roetgener bekanntlich den Schwarz-Gelben durch das 4:4 den Aufstieg in die Landesliga. Konkurrent Raspo Brand profierte und zog so auf der Zielgeraden noch an den Haarenern vorbei (wir berichteten). „Ich erwarte wieder ein enges Spiel. Mit einem Sieg könnten wir einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt machen“, unterstrich Lipka. „Wobei ich eigentlich nicht der Meinung bin, dass wir eine Abstiegsmannschaft sind. Man muss aber festhalten, dass die Qualität des Kaders wesentlich schlechter im Vergleich zur Vorsaison ist. Die Abgänge von Luca Kröppel und Lars Lowinski in dieser Spielzeit wiegen zudem sehr schwer“, fügte der Trainer hinzu. „Wir sind weiterhin die Schießbude der Liga, aber wir arbeiten weiter daran, damit das bald nicht mehr so ist. Und dann schauen wir einfach mal, was die kommenden Wochen so bringen.“