Trifft Zweikampfstärke und Robustheit auf technische Finesse?

18. November 2022

Fußball-Bezirksligist DJK FV Haaren erwartet am Samstag Blau-Weiß Köln aus der Bezirksliga-Staffel 1 im Achtelfinale des FVM-Pokals.

Aachen Die Vorfreude im Verein ist riesengroß. „Dass wir überhaupt in der zweiten Runde des FVM-Pokals stehen, ist schon der größte Erfolg der Vereinsgeschichte“, unterstreicht Jürgen Lipka, der mit der DJK FV Haaren als Kreispokalsieger in den Wettbewerb auf Verbandsebene eingezogen war, die Bedeutung der Partie: Am Samstag, 16 Uhr, erwartet der Fußball-Bezirksligist nun den SC Blau-Weiß 06 Köln im Achtelfinale.

Die Auslosung hatte zuerst gemischte Gefühle ausgelöst, war der Gast, der in der Fußball-Bezirksliga, Staffel 1, aktuell auf dem sechsten Platz steht, doch nicht das heimlich erhoffte Toplos. Doch bei näherem Draufschauen könnte sich bei einem Gegner, der mutmaßlich auf Augenhöhe spielt, eher die Chance eröffnen, ins Viertelfinale einzuziehen und dann einen wirklich starken Gegner im eigenen Stadion zu empfangen. „Wer die Landesligisten SV Rott und Union Schafhausen aus Kreis- beziehungsweise FVM-Pokal schmeißt, der kann auch gegen BW Köln bestehen“, formuliert es der Haarener Coach mit einem Zwinkern lachend.

Auch wenn erst einmal scherzhaft gemeint, ist die Chance dazu deutlich gegeben. Wobei immer die Frage ist, wie sehr das Niveau in den einzelnen Bezirksliga-Staffeln zu vergleichen ist. „Ich war akribisch und habe mir nach der Auslosung fünf, sechs Heimspiele der Kölner – und damit auch fünf, sechs weitere Clubs aus der Staffel – im Netz angesehen“, erläutert Lipka, der sich gut auf den Finalgegner vorbereitete. „Ich war sehr angetan von den Spielen. Mir scheint, dass die Staffel 1 technisch etwas besser ist, die Staffel 4 robuster und zweikampfstärker. Allerdings lassen die Kölner Clubs generell wohl auch den Ball mehr laufen, da sieht es natürlich schnell besser aus. BW Köln ist auf jeden Fall technisch gut und schnell im Umschaltspiel.“

Die Kölner hatten es auch in der vergangenen Saison ins Achtelfinale des FVM-Pokals geschafft, wo sie dem damaligen Regionalligisten FC Wegberg-Beeck 0:4 unterlegen waren, aber bis zum Schluss viel Moral gezeigt und auf den Ehrentreffer, der nach Ansicht von Beecks Coach Mark Zeh sogar verdient gewesen wäre, gedrängt hatten.

„Dass wir überhaupt in der zweiten Runde des FVM-Pokals stehen, ist schon der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.“

Jürgen Lipka,

Trainer der DJK FV Haaren

Ende der vergangenen Saison hatte Köln, das die Bezirksliga auf Platz drei beendete, sich nach drei Jahren von Coach Raoul Dia, der später zu Landesligist Deutz 05 wechselte, getrennt und Eskender Zamani neu als Verantwortlichen verpflichtet. Doch schon Ende August kam es kurz vor dem Kreispokalspiel gegen die SpVg Rheindörfer Nord (4:2) zu einer Aussprache, und man trennte sich mit sofortiger Wirkung, „da es nicht passte“. Seither betreuen der bisherige Co Marcus Mazat und André Reale die Blau-Weißen, die nach 13 Spielen mit 20 Punkten und 38:30 Treffern Platz sechs in ihrer Staffel belegen.

Mit aktuell 25 Zählern aus zwölf Spielen sind die Haarener Fünfter ihrer Staffel, schossen zwar selbst nur 28 Tore, kassierten dabei aber auch nur 15 Gegentreffer. „Ich hoffe, dass es ein ausgeglichenes Spiel wird und denke, dass wir konkurrenzfähig sind, auch wenn wir zuletzt in der Liga zwei Spiele verloren haben“, so Lipka, der trotz des 0:2 gegen Alemannia Mariadorf, wo Haaren „eine Vielzahl und zudem die besseren Chancen“ hatte, im Gegensatz zum 0:1 bei Raspo Brand nicht unzufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft war.

Keine Personalsorgen

„Wir wollen in die nächste Pokalrunde, jetzt sind die Jungs gefordert“, gibt Jürgen Lipka, der keine Personalsorgen hat, vor und wirbt für den Besuch des Spiels: „Da wir um 16 Uhr spielen, findet der ein oder andere vielleicht den Weg von der Alemannia danach zu uns, von der Krefelder Straße ist es ja nicht weit. Und wer weiß, vielleicht hätten wir ja in der nächsten Pokalrunde Glück, und es spielt dann Schwarz-Gelb gegen Schwarz-Gelb“, verrät er mit einem Zwinkern seinen großen Wunsch.